Um den erfolgreichen Vertrieb von Jeans vorzubereiten, entwickelte ich verschiedene Test-Verkaufskampagnen. Dadurch konnte ich testen, wie meine Jeans auf dem Markt ankommen, und erhielt wertvolle Rückmeldungen, um Verbesserungen vorzunehmen.
Nachdem ich mich für Denimce als Hersteller entschieden hatte, reiste ich Ende Juni 2017 nochmals nach Istanbul, um die Produktion einer Testreihe zu besprechen. Ich gab ein Modell in zwei Schittausführungen in Auftrag. Als ich kurze Zeit später vom Hersteller die Muster erhielt, war ich von der Qualität überzeugt. Es macht einen großen Unterschied, ob Jeans von einem normalen Schneider oder von einem spezialisierten Hersteller genäht werden.
Ich entschied mich das Modell „Business-Jeans“ machen zu lassen, um gleichzeitig verschiedene Kriterien zu testen: Ob die Schnitte in den verschiedenen Größen passen, ob sich die speziellen Smart Pockets bewähren, und wie die Jeans punkto Material und Design bei den Leuten ankommen. Das Spezielle bei den Business-Jeans sind unter anderem rote resp. weiße Paspeln entlang der Taschen, was ein auffälliges Erkennungsmerkmal ist. Ich wollte herausfinden, wie dieses Design bei den Leuten ankommt, und wie sich diese Jeans bewerben lässt.
Online-Testkampagnen mit verschiedenen Schlüsselwörtern
Als Erstes entwickelte ich verschiedene Online-Kampagnen, um zu testen, mit welchen Kriterien meine Jeans am besten beworben werden können: Ist es der besondere Stil mit den Paspeln oder die Biobaumwolle, sind es die speziellen Smart Pockets oder andere Kriterien, die im Markt besonders ankommen? Dazu entwickelte ich sechs verschiedene Landing Pages mit unterschiedlichen Texten, auf die die jeweiligen Google AdWords-Kampagnen verlinkten. Nach etwas mehr als einer Woche hatte ich aussagekräftige Resultate.
Die meisten Suchanfragen gingen auf Schlüsselwörter wie „Stretch Jeans“ oder „Designer Jeans“, doch der Wettbewerb ist hier sehr groß, so dass die Klickrate verhältnismäßig gering war. Es lohnt sich wirtschaftlich für mich nicht, Werbekampagnen auf solche Schlüsselwörter zu schalten. Bessere Klickraten erhielt ich für exklusivere Kriterien wie „Jeans mit Handystrahlen-Schutz“ oder Bio-Jeans. Allerdings wird danach weniger oft gesucht. Die Online-Kampagnen bestätigten im Generellen, dass es für mich vorteilhaft ist, besondere Differenzierungsmerkmale zu haben und bewerben zu können.
Verkauf an Test-Träger
Danach begann ich die Jeans zu vergünstigten Preisen an meine Freunde zu verkaufen, mit der Bedingung, dass sie die Jeans testen und mir Feedback geben. Dazu entwickelte ich ein Online-Formular, über welches meine Freunde ihre Rückmeldungen strukturiert abgeben konnten. Von Dezember 2017 bis Januar 2018 erhielt ich etwa vierzig Feedbacks, die äußerst wertvoll und aussagekräftig waren.
Über die Test-Träger erhielt ich Informationen zur Verbesserung von Design, Schnitt, Material und Funktionalität der Jeans. Ich war erstaunt, wie gut die Jeans generell schon bei den Leuten ankommt. Auch die speziellen Paspeln und die Smart Pockets kamen gut an. Es kamen aber auch zahlreiche Punkte hervor, die verbessert werden mussten. So musste zum Beispiel einer der Schnitte verbessert werden. Auch die Qualität der Paspeln war noch ungenügend. Die besonderen Smart Pockets erwiesen sich als praktisch, waren für größere Mobiltelefone aber zu klein.
Verwertung der Resultate
Aufgrund der Rückmeldungen war ich in der Lage, meine ganze Kollektion auszuarbeiten. Sie umfasst zwölf verschiedene Modelle mit verschiedenen Farben, Waschungen, Designelementen und Taschenausführungen. Mein Fokus lag weiterhin darin, klare Differenzierungsmerkmale gegenüber herkömmlichen Jeans zu erhalten, um attraktiv für PR- und Werbekampagnen zu sein. Ich brachte die Produktmerkmale in Einklang mit den Markenwerten und dem Corporate Design von TORLAND, das ich zwischenzeitlich mit zwei Experten ausgearbeitet hatte. Für den Markenauftritt ist es äußerst wichtig, dass alles in einem Guss daher kommt.